Tag 250
- jensmehnert
- 3. März
- 2 Min. Lesezeit
Das Ding ist raus.
Genau 250 nach dem Start unserer Reise ist heute der Broviac Katheter wieder raus operiert worden. Heute Morgen kurz vor 7 in der Klinik sein- hieß um 5 aufstehen- fertig machen, kein Frühstück und los. Mika haben wir gleich im Schlafanzug gelassen und nur in einen Skianzug gesteckt- in der Klinik musste er eh sein chices OP Hemdchen anziehen. Die Fahrt und das hier sein war mit einem komischen Gefühl begleitet. Eine ganz liebe Freundin hat Mika in den OP begleitet und ihm beigestanden. 🙏🙏🙏🙏🙏 Als wir mit Mika zum OP sind- kamen all die Ängste, Gedanken und Gefühle der Anfangszeit wieder hoch. Wie ich Mika damals vor dem OP verabschiedet habe- werd ich mein Leben lang nicht vergessen. Und heute habe ich ihn wieder verabschiedet. Während der OP kam nochmal der Chefarzt mit der Visite und hat mit uns gesprochen. Vieles wussten wir aus unseren Gesprächen schon- aber er hat nochmal unmissverständlich klar gemacht- jetzt sind 1,5 Jahre Chemo angesagt und die Verantwortung liegt bei uns- wir dürfen keine einzige Gabe vergessen- denn besiegt ist der Krebs zwar fürs erste- aber wenn wir jetzt nicht die Erhaltungstherapie durchziehen würden- wäre Mika sofort rezidiv und der Krebs wieder da. Deswegen wiederhole ich mich sicher- wir haben einen ganz ganz großen Schritt gemacht und die hoffentlich die schlimmste Zeit hinter uns gebracht - aber wirklich Ruhe und ein gesundes Kind haben wir noch lange nicht.
Als wir dann endlich in den Aufwachraum zu Mika durften hat er viel und lange geweint. Er war nach der OP schnell wach, aber eben nicht richtig und wusste nicht wo er war und was die ganzen Schläuche an seinem Körper machen und eine Flexüle hatte er auch neu in der Hand. Das fand er alles richtig doof. Nach vielen Minuten half ein angebotenes Eis einer lieben Schwester- ab da ging es bergauf 😊
Das Weinen, das Trösten - hat heute echt nochmal viel Kraft gekostet. Wir waren so froh und glücklich, dass der Katheter draußen war und die OP gut gelaufen ist und dann wieder eine Keule. Glattlaufen können wir zur Zeit nicht.
Aber wir haben es überstanden und geschafft.
Mika hat sich dann oben auf Station schnell erholt und wir waren sogar noch im Spielzimmer.
Der operierende Kinderchirurg kam noch 2 mal und schaute nach Mika und der Wunde- aber alles chic!
Jetzt ruht sich Mika aus und wird sicher bald nach diesem anstrengenden Tag schlafen.
Es ist unfassbar was wir alles geschafft haben und heute auch einen kleinen Abschluss gemacht haben. Endlich kein Schlauch mehr aus der Brust und keine Brusttasche- das bedeutet Freiheit für uns und Mika!

Es ist unfassbar, was ihr und vor allem Mika geleistet habt. Ich lasse das Daumendrücken für Euch nicht nach und wünsche viel Kraft für die anstehende Zeit. Ganz liebe Grüße aus der ATZ