Tag 271 Montag- Tag 277 Sonntag
- jensmehnert
- 30. März
- 2 Min. Lesezeit
Wir versuchen für Mika wieder Normalität zu finden.
Erstmal vorweg- Mika geht es ganz gut und er macht alles super mit.
Wir hatten die Woche Besuch von Mikas Kindergartengruppe. Mika war am Anfang sehr verhalten und zurückhaltend. Nach 9 Monaten keine Kinder und schon gar nicht eine ganze Kindergartengruppe war es sehr ungewohnt und quasi neu für ihn. Man hat aber gemarkt, dass er sich total gefreut hat und stolz war, dass alle nur wegen ihm da waren. Die Kinder haben für ihn gesungen und hatten eine Seifenblasenmaschine mit. Es war richtig richtig schön und sehr emotional- langsam holen wir uns unser altes Leben wieder zurück. Die Tage danach war Mika dann kurz in der Kita und hat draußen mit seinen Kindern gespielt. Er wäre am liebsten gleich wieder zum Mittag und schlafen dort geblieben, aber so lange die Grippezeit ist und die ganzen Krankheiten noch grassieren lassen wir ihn nur kurz zu Besuch in die Kita. Aber man merkt, dass er förmlich danach lechzt und die Kita auch braucht. Jetzt so im April/Mai werden wir ihn dann auch wieder lassen. Ein ganz großes Lob an die Kita und alle Mitarbeiter- gerade Mikas Bezugserzieherin- Sie und alle anderen kümmern sich so toll und versuchen alles was Mika für eine Rückkehr braucht möglich zu machen und sind total bemüht und rührend.
Ganz ganz lieben Dank.
Seit Monaten vermisst Mika seine Oma und Opa „die weit weg wohnen“ und dort einen Felsen- der Kamelfelsen heisst- auf dem Foto sehr ihr warum :-). Dort waren wir früher öfter und Mika liebt diesen Ort. Während unserer langen Krankenhausaufenthalte hat er ganz oft gesagt- „Ich vermisse den Kamelfelsen - oder „Ich bin nur so traurig, weil ich gern zum Kamelfelsen möchte“. Das hat mir oft das Herz gebrochen- weil wir ihm diesen Wunsch nicht erfüllen konnten. Nun war es endlich soweit udn ja einer unserer ersten Ausflüge führte uns zu „Oma und Opa die weit weg wohnen“ und zum Kamelfelsen. War das eine Freude… Mika ist gerannt und war glücklich wieder hier zu sein. Mika mit solchen kleinen Dingen glücklich zu machen ist das Größte. Er musste soviel entbehren, aushalten, durchmachen und auf so vieles verzichten, dass wir Einiges aufzuholen haben. Man merkt aber immer recht schnell, dass Mika eben doch kein „normales/gesundes“ Kind ist, da er sehr schnell erschöpft ist und immernoch „unrund“ läuft. Keine Ahnung ob dieses schnell erschöpft sein, sich noch wieder gibt und sein Körper sich einfach von den anstrengenden letzten Monaten erholen muss oder ob dies durch die ja noch anhaltende Chemogabe so bleiben wird, bis er irgendwann keine Chemo mehr nehmen muss. Wir werden es sehen. Mika hat aber ein ganz gutes Körpergefühl Mund merkt wann es ihm zu viel wird und sagt uns gut Bescheid, damit wir ihm Ruhe gönnen können. Und wenn es nur „Ausruhen auf Papas Schultern“ ist.
Diese Woche klappte der Fingerpieks auch ganz gut und es gab keine Tränen. Wir müssen auch zum erstenmal die Chemogabe anpassen und jetzt wieder etwas mehr geben. So langsam pegelt sich alles ein, sowohl wir als auch anscheinend Mikas Körper und die Medikamente.

Bình luận