Ein Sturm zieht auf….
Heute Nacht haben sich den Nebenwirkungen der Chemo angekündigt und gehen langsam los.
Mika war sehr unruhig. Er wußte nicht richtig was los ist und war zwischen Übelkeit, Bauchschmerzen und zittern hin und her gerissen. Ein Häufchen Elend.
Ich hab richtig gemerkt wie in seinem Körper ein Kampf stattgefunden hat. Er war so Elend und kuschelte sich an mich und litt die halbe Nacht. Nachdem er Medikamente bekommen hatte wurde es besser. Auch wenn es egoistisch ist- dieser Zustand war für mich besser, weil ich ihn trösten konnte, kuscheln und einfach für ihn da sein konnte- wenn er grumpy ist und sich weder anfassen noch ansprechen lässt- kann ich gefühlt weniger für ihn tun. Jetzt konnte ich einfach bei ihm sein und ihm das Gefühl von Geborgenheit geben. Obwohl mir am Anfang als es los ging ganz schön bang war- weil ich ja immer nicht weiß was ist genau mit ihm los und was passiert. Er sagt ja immer nur er weiß auch nicht was los ist- er kann es absolut nicht einschätzen, dass macht es umso schwerer für mich.
Aber auch hier wieder- lieben Dank an die Nachtschwester- es gibt einem so viel Ruhe und Sicherheit wenn man weiß, dass man in guten Händen ist und einem jemand - egal was ist- zur Seite steht. Danke an das gesamte Team- ihr macht das toll!!!!
Die 2. Nachthälfte war er dann so erschöpft und müde, dass er gut geschlafen hat.
Heute morgen geht es ihm nach dem Frühstück auch wieder ganz gut.
Eben haben wir erfahren, dass seine Leukozyten auf 0,7 runter sind, was in dem Stadium ganz normal ist- aber auch bedeutet- ab 0,5 müssen wir wegen der Infektionsgefahr auf dem Zimmer bleiben und sind dann hier quasi noch mehr gefangen als schon vorher.
Die 0,5 erreichen wir wohl die nächsten Tage- dann ist das Immunsystem völlig runter und quasi nicht mehr existent.
Den Tag über ging es ihm ganz gut- obwohl man merkt, dass er ziemlich fertig ist- Sport hat er nur kurz mitgemacht und war dann schon lustlos bzw. erledigt.
Als kleines Highlight kamen dann noch die Klinikclowns- das war eine ganz nette Abwechslung.
Die Tage nach der Chemo werden wir immer relativ in Ruhe gelassen, insofern sind es bis auf seinen „Zustand“ relativ ruhige Tage.
Da wir ja Hund und Katze zu Hause verbannen müssen- sobald Mika anmacht Hause darf, sieht unsere Lösung vor: Die Katze bleibt die ganze Zeit draußen und der Hund geht zu Oma und Opa rüber, sodass Matsi jeden Tag den Hund sehen kann und mit ihm spielen etc.
Für die Katze heißt dies aber- wir brauchen auch ein Katzenhaus für sie- bisher war sie im Winter oft drin zumindest zum schlafen.
Aileen hat kurzerhand einen Aufruf bei WhatsApp gestartet, wer uns ein Katzenhaus bauen könnte, weil bei den meisten im Internet angebotenen immer stand, dass die Dinger innen schimmeln oder nach kurzer Zeit andere Probleme auftauchen.
Und siehe da- es hat sich sofort jemand gefunden
Seine Baukünste hat er schon mehrfach unter Beweis gestellt- das wird also ein absolutes Katzentraumhaus :-) - Lieben Dank Thomas
Absolut nachvollziehbar. So ging es uns ebenfalls, das Kind trösten und kuscheln, Essen besorgen, sich die Hacken wund rennen… ist alles leichter zu handhaben als angemault zu werden oder Medikamente ins Kind bringen. So oder so, ihr seid da und das zählt (hatte ich glaube schon mal geschrieben - du siehst, auch andere wiederholen sich 🤨).
Willkommen im ewigen Hamsterrad der Blutwerte. Sind es die Leukozyten oder eine spezielle Unterform? Bei uns war die Grenze 500 Neutrophile Granulozyten (vermute das entspricht bei euch den 0,5). Ab da oder weniger sprachen die Ärzte immer von das Kind ist neutropen bzw von Neutropenie. Solange es ihm gut geht okay. Mist wird wenn Fieber dazu kommt.
Ich kann mich an knapp 4 Wochen…
Eigentlich ist es jedem klar, dass dieser fiese Punkt erreicht wird, Übelkeit, Erbrechen, ein komplett fehlendes Immunsystem und die Isolation… das stelle ich mir furchtbar mit Kind vor …. aber es ist schlimm zu wissen, dass es auch an Mikka nicht vorbei geht…. obwohl es der einzige Weg ist…um gesund zu werden Ich drück euch ganz fest…. LG von allen….